Lobkowicz-Palais in Prag: Besucherinfos
Das Lobkowicz-Palais hat eine reiche Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich von Jaroslav Pernštejn erbaut, kam es 1627 durch die Heirat von Polyxena von Pernstein mit Zdeněk Vojtěch Popel von Lobkowitz in den Besitz der Familie Lobkowicz. Das Palais spielte eine bedeutende Rolle während des Prager Fenstersturzes 1618, als Polyxena Lobkowicz katholische Reichsminister vor protestantischen Rebellen schützte.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Gebäude mehrere Umbauten und Erweiterungen. Besonders prägend war der barocke Umbau von 1651 bis 1668 unter Carlo Lurago, bei dem das Palais um ein Stockwerk erhöht wurde. 1927 verkaufte die Familie Lobkowicz das Palais an den tschechoslowakischen Staat. Heute dient es als Sitz der deutschen Botschaft in Prag und beherbergt gleichzeitig eine bedeutende Kunstsammlung, die die Geschichte der Familie und Böhmens widerspiegelt.
Besuchertipps und Informationen
Das Lobkowicz-Palais befindet sich auf dem Burggelände der Prager Burg. Daher ist es empfehlenswert, beide Attraktionen an einem Tag zu besuchen. Der Eintritt zum Palais ist nicht in der regulären Eintrittskarte für die Prager Burg enthalten. Es gibt aber Kombitickets, auf die wir in diesem Abschnitt hinweisen möchten.
Adresse: Jiřská 3, 119 00 Praha 1-Hradčany, Tschechien
Die nächstgelegene U-Bahn-Station ist Malostranská (Linie A). Website: Öffnungszeiten: Täglich von 10:00 bis 17:00 oder 18:00 Uhr (
Audioguide in 11 Sprachen ist in im Eintritt inklusive. Eintrittskarte: Kombiticket:
Berühmte Kunstwerke und Sammlungen
Das Lobkowicz-Palastmuseum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken und historischen Artefakten, die zu den bedeutendsten privaten Kollektionen Europas zählt. Zu den Höhepunkten gehören Gemälde berühmter Meister wie Pieter Brueghel der Ältere, Canaletto und Diego Velázquez. Besonders hervorzuheben sind Brueghels „Heuernte“ (1565) und zwei Panoramaansichten Londons von Canaletto. Die Sammlung umfasst zudem:
- Wertvolle Musikmanuskripte, darunter handannotierte Partituren von Beethoven (3., 4. und 5. Symphonie) und Mozarts Neuorchestrierung von Händels „Messiah“
- Eine umfangreiche Kollektion spanischer Porträts und mitteleuropäischer Malerei
- Seltene dekorative Kunstgegenstände, einschließlich des größten erhaltenen Delfter Tafelservices aus dem 17. Jahrhundert
- Historische Waffen und Rüstungen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert
- Sakrale Kunstwerke, wie ein Reliquienkreuz aus dem 12. Jahrhundert und die als Jezeri-Büste bekannte goldene Reliquienbüste einer Heiligen aus dem 14. Jahrhundert
Panoramablick von der Terrasse
Das Lobkowicz Palace Café im Erdgeschoss des Palais bietet Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit Prags von oben zu bewundern. Die Terrasse des Cafés gewährt einen atemberaubenden Panoramablick über die Dächer der tschechischen Hauptstadt. Gäste können hier bei hausgemachten Speisen, preisgekrönten Weinen oder einem Kaffee die malerische Aussicht auf die historische Altstadt, den Veitsdom und die Moldau genießen.
Die erhöhte Lage des Palais auf dem Burgberg ermöglicht eine eindrucksvolle Perspektive auf die charakteristische Skyline Prags mit ihren zahlreichen Türmen und Kuppeln, die sich besonders bei Sonnenuntergang in ein bezauberndes Lichtspiel verwandelt.