Prager Aussichtspunkte
Wenn Sie durch die Prager Gassen schlendern, sehen Sie stets nur einen Ausschnitt des großen Ganzen: den Altstädter Ring, die Karlsbrücke, die Prager Burg – aber was liegt wo und wie passt alles zusammen? Die ganze Pracht der Goldenen Stadt zeigt sich erst, wenn man sie von oben sieht. Dank zahlreicher Türme und Hügel gibt es viele Möglichkeiten, staunend auf die Stadt herabzuschauen.
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Petřín-Aussichtsturm
Westlich der Moldau liegt der Petřín (deutsch: Laurenziberg), ein begrünter Hügel, auf dem sich der Petřín-Aussichtsturm befindet. Der Turm erinnert nicht zufällig an den Pariser Eiffelturm, sondern wurde diesem nachempfunden. Eröffnet wurde der Turm im Jahr 1891 anlässlich der damaligen Industrieausstellung.
Im unteren Bereich des Petřín-Turms befinden sich ein Café und ein Souvenirgeschäft, doch die eigentliche Attraktion sind die beiden Aussichtsplattformen. Sie können zwischen dem Aufzug und einer Wendeltreppe wählen. Diese ist doppelläufig, sodass es keinen Gegenverkehr gibt (eine führt hinauf, die andere hinunter).
Der Aufzug ist immer mal wieder außer Betrieb. Sie können sich also nicht auf ihn verlassen.
Auf der oberen Plattform angelangt, genießen Sie einen herrlichen 360°-Ausblick auf ganz Prag. Entdecken Sie die Prager Burg, die Brücken über der Moldau und die Altstadt. Bei gutem Wetter können Sie viele Kilometer weit sehen.
Letná-Park am Metronom
Der Letná-Park befindet sich nördlich der Prager Altstadt auf einem Hügel. Große Grünflächen und von Bäumen gesäumte Fußwege laden zu einem Spaziergang ein. Auf dem Hügel steht ein riesiges Metronom, das dort im Jahr 1991 installiert worden ist. Heute wird die Fläche rund um das Metronom vor allem von Skateboardern genutzt.
Aber auch Touristen verirren sich dorthin, denn vom Letná-Park genießen Sie einen wundervollen Ausblick auf die fünf Brücken über der Moldau. Es gibt keinen besseren Foto-Spot, um die Brücken zu fotografieren. Viele Postkarten nutzen dieses Motiv. Die besten Punkte sind Letenský profil und der Hanavský-Pavillon, in dem sich ein Restaurant befindet.
Der Aussichtspunkt bietet auch am Abend schöne Fotomotive, wenn die Stadt und die Brücken zu leuchten beginnen. Außerdem befindet sich in der Nähe der Biergarten Letná, in dem Sie anschließend einkehren können. Auch von dort genießen Sie einen guten Ausblick auf die Stadt.
Rathausturm am Altstädter Ring
Der Rathausturm am Altstädter Ring ist ein Wahrzeichen Prags – hauptsächlich dank der weltberühmten Astronomischen Uhr aus dem Jahr 1410, die an der Südseite des Turms angebracht ist. Zu jeder vollen Stunde versammeln sich große Menschengruppen vor der Uhr, um ein kleines Schauspiel zu beobachten.
Doch das Altstädter Rathaus hat noch mehr zu bieten, denn mit einer Eintrittskarte können Sie die Kapelle besuchen sowie die Repräsentationssäle und den romanisch-gotischen Keller. Aber vor allem können Sie auf die Aussichtsgalerie in 42 Metern Höhe hinauffahren oder -laufen und einen Rundumblick auf das Prager Stadtzentrum genießen. Sie erblicken den Altstädter Ring, einige Türme, Kirchen und die Prager Burg.
Brückentürme der Karlsbrücke
Blick vom Altstädter Brückenturm
Blick vom Kleinseitner Brückenturm
Die älteste Prager Brücke betreten Sie durch zwei Tore, über denen sich auf der einen Seite der Altstädter Brückenturm befindet und auf der anderen Seite die Kleinseitner Brückentürme.
Der Altstädter Brückenturm liegt – wie der Name es schon sagt – auf der Altstadtseite der Karlsbrücke. Insgesamt 138 Stufen führen Sie hinauf zur Aussichtsplattform, die Ihnen einen Blick auf die Karlsbrücke und die Prager Burg bietet. Da Sie beide Sehenswürdigkeiten zusammen sehen, ist dieser Turm etwas beliebter als der andere.
Dieser andere ist der Kleinseitner Brückenturm – auf der Prager Kleinseite gelegen. Das Tor, welches zur Brücke führt, besteht aus zwei Türmen. Den höheren davon können Sie besteigen. Die Aussichtsplattform liegt auf 26 Metern Höhe und ermöglicht einen Blick auf die Karlsbrücke, die Altstadt sowie die umliegenden Häuser.
Prager Pulverturm
Der Pulverturm aus dem Jahr 1475 fällt in seiner Umgebung in jedem Fall auf. Einst war er Teil der Prager Stadtmauern, heute ist er ein beliebter Aussichtspunkt, der neben einem Konzerthaus und unweit des Palladium Einkaufszentrums steht. Die insgesamt 186 Stufen einer historischen Wendeltreppe führen Sie zur Aussichtsebene, von der aus Sie das unmittelbare Umfeld entdecken können – nicht aber die ikonischen Sehenswürdigkeiten, die Sie von anderen Prager Türmen sehen.
Prager Burg & Palastgärten
Die Prager Burg ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Prag. Der Burgkomplex thront auf einem Hügel über der Stadt. So ist es naheliegend, dass es hier auch schöne Aussichtspunkte zu entdecken gibt. Ein guter Blick ergibt sich auf der Alten Schlossstiege kurz bevor Sie durch das Tor Na Opyši das Burggelände betreten. Auch von den Südgärten des Alten Königspalasts können Sie auf die Stadt hinabblicken.
Wenn es noch höher hinaus gehen soll, können Sie den Südturm des Veitsdoms besteigen. Die fast 300 Stufen hinauf können schweißtreibend sein, doch Sie werden mit einem herrlichen Blick auf das Burggelände und darüber hinaus belohnt. Der Turmaufstieg kostet jedoch extra.
Vyšehrad (Prager Hochburg)
Vyšehrad ist ein mittelalterlicher Burgwall südlich der Prager Neustadt. Es ist die weniger bekannte unter den Prager Burgen, dafür aber auch die weniger überlaufene. Auf dem Gelände befinden sich eine Kathedrale sowie der Vyšehrader Friedhof. Vom Felsvorsprung oberhalb der Moldau bietet der Burgwall einen tollen Ausblick auf Prag, die Moldau und bis zur Prager Burg und den Petrin-Turm. Sie können einen Rundgang auf der Festungsmauer machen und in alle Richtungen blicken. Auf dem Rundweg befinden sich viele Parkbänke, auf denen Sie verweilen können.
Der Zugang ist grundsätzlich kostenfrei (außer in die Kathedrale).
Riegrovy sady (Rieger Park)
Riegrovy sady (deutsch: Rieger Park) ist das perfekte Ziel für einen schönen Sommerabend. Der Park befindet sich auf einem Hügel, von dessen Westseite Sie den Sonnenuntergang über Prag beobachten können. In der Ferne erblicken Sie die Prager Burg und den Petřín-Turm. Sobald es dunkel wird, beginnt die ganze Stadt zu leuchten – einschließlich des nahe gelegenen eindrucksvollen Nationalmuseums. Den idealen Aussichtspunkt müssen Sie nicht lange suchen. Am Abend versammeln sich Einheimische und Touristen auf der Wiese mit dem besten Blick.
Tipp: Besuchen Sie im Anschluss einen der drei Biergärten, die sich in dem Park befinden.
Karte: alle Aussichtspunkte
Auf der folgenden Karte sind alle hier erwähnten Aussichtspunkte eingezeichnet. Die meisten sind zentrumsnah gelegen, lediglich Vyšehrad fällt etwas aus der Reihe.
Tipp: Touren zu den Prager Aussichtspunkten
Wenn Sie Prag liebend gern von mehreren Aussichtspunkten sehen möchten, ohne die wichtigsten Punkte selbst anzusteuern oder mehrere Hügel hinauf zu laufen, eignen sich die folgenden geführten Touren mit E-Bikes, Segways und Elektro-Scootern. Mithilfe des elektrischen Antriebs kommen Sie zu jedem Aussichtspunkt hoch. Ein ortskundiger Gästeführer wird Sie auf die wichtigsten Attraktionen hinweisen.
Weitere Aussichtspunkte
Den Fernsehturm im Stadtteil Žižkov haben wir hier nicht erwähnt, obwohl die Aussichtsplattform einen 360°-Blick über Prag bietet. Der Turm liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und damit weit von den sehenswerten Attraktionen entfernt, die vom Fernsehturm aus sehr klein wirken. Zudem ist der Blick hinter der Scheibe etwas getrübt. Aus unserer Sicht kann man den Fernsehturm besuchen, wenn man viel Zeit hat, muss man aber nicht. Es gibt deutlich bessere Aussichtspunkte. Die Eintrittskarte kostet CZK 250 und kann im offiziellen Shop oder vor Ort (nur in bar) bezahlt werden.
Weitere Aussichtspunkte, die wir selbst noch nicht besucht haben:
- Nationaldenkmal am Veitsberg (Vítkov)
- Glockenturm der Nikolaikirche auf der Kleinseite
- Dachterrasse des Hotel U Prince (Restaurant) am Altstädter Ring – allerdings erhält das Restaurant bei Google viele schlechte Bewertungen